Sonntag, 19. Juli 2009

Mein 17ter Geburtstag

Donnerstag, 16. Juli

Siebzehn! 17! XVII!! Unter dem ganzen Trubel habe ich meinen eigenen Geburtstag gar nicht richtig wahrgenommen.
An diesem 14. Juli war Familie Mokashi (Pradyumna, Shamla, Aniruddha, Aniket und ich) zusammen mit einer Tante bei der Großmutter Umaji und ihrem Mann, die etwas außerhalb wohnen. Ich war nämlich nicht das einzige Geburtstagskind: Auch Umaji wurde diesen Dienstag ein Jahr älter!
Bevor wir unsere Geschenke bekamen, gab uns jede Frau im Zimmer etwas Farbe auf die Stirn, uns wurde Reis auf den Kopf gestreut und ein wenig Zucker in die Hand gegeben. Dann, wie bei meiner Ankunft, wurde ein Teelicht auf einem Silbertablett dreimal vor ihrem und meinem Gesicht geschwenkt.
Jetzt bin ich wirklich ausgestattet und muss nicht immer in westlichen Klamotten, in denen man wirklich schwitzt, herumlaufen. Ich bin nun stolze Besitzerin eines wunderschönen grünen Saris mit blau-violetter Schärpe. All die anderen Geschenke aufzuzählen würde wohl zu lange dauern. Über mein Geschenk, ein gehäkeltes Fensterbild, hat sich Umaji jedenfalls auch sehr gefreut (Danke Mama!). Wir aßen von Silbertellern, die wir mal mit scharfen, mal mit süßen Spezialitäten aus vielen bereitgestelten Schüssen füllten, um sie (natürlich mit der rechten Hand) wieder zu säubern. Es war wirklich lecker. Am besten schmeckte mir ein Kokosnusstörtchen, von welchem gesagt wird, es sei die Lieblingsspeise des Elefantengottes Ganesha. Er ist der Sohn von Mahesh und Parvati und an seinem entzückenden Rüssel zu erkennen. ;-)
Es war permanent am regnen. Durch den Putz des neuen Hauses – es ist erst letztes Jahr erbaut worden – sickerte Wasser. Ich lehnte mich nur für eine kurze Zeit an die Innenwand des Hauses, und hatte prompt einen nassen Rücken.
Bis zu unserer Rückkehr nach Mumbai machte ein erfrischendes Mittagsschläfchen, sah mit den anderen fern (Überschwemmungen in Süd-Mumbai!) und verlor einige Partien Rummy gegen meine Gastbrüder (die indische Version von Rommé-Hand). Immer wieder riefen mir kaum bekannte Leute an, die mir über Shamlas Handy alles Gute zum Geburtstag wünschten.
Alle Plastiktüten sicher verstaut traten wir die Rückfahrt an, auf der ich hier zum ersten Mal frei auf der Straße herumlaufende Kühe und eingespannte Büffel sah.
Den Rest des Abends verbrachten wir zusammen mit meinen beiden anderen Gastfamilien und ferneren Bekannten in einem Restaurant. Neben allerlei indischer Köstlichkeiten konnten wir einem Marionettentheater mit Livemusik und -gesang beiwohnen. Auf Wunsch wurde auch Happy Birthday gesungen, während ich mit großen Stücken Schokoladentorte gefüttert wurde.
Es war ein wirklich gelungener Tag!

1 Kommentar:

  1. Endlich sind die Berichte da :)
    Indien scheint ja bunt zu sein.
    Ich hoffe, du (oder eher das Internet) kannst bald noch ein paar Photos hochladen, denn ich glaube, ich habe zu klischeehafte Bilder im Kopf, wenn ich lese, was du schreibst...
    Außerdem wüsste ich gerne, wie ein wunderschöner grüner Sari mit blau-violetter Schärpe an einer wunderschönen weißen Frau mit blonden Haaren aussieht ;).

    Mach's gut, weiterhin viel Freude und das Durchhaltevermögen, die ganzen neuen Erlebnisse zu bewältigen...
    Alles Liebe, Konsti

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Rotary-Austauschschülerin nach Mumbai